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Allerheiligen - Todos los Santos - Tosantos

31. Oktober / 1. November


Allerheiligen ist ein wichtiger katholischer Feiertag in Spanien. Papst Gregor IV legt im Jahr 835 diesen Feiertag für die gesamte Kirche auf den 1. November fest, da es unmöglich war, jeden Heiligen an einem besonderen Tag zu feiern. Bereits im antiken Christentum gab es jährliche Gedenktage für Verstorbene – ob Heilige, Märtyrer oder „Normalsterbliche“.
Ähnlich wie in den europäischen Nachbarländern werden an diesem Tag die Toten geehrt, es werden Blumen auf den Friedhof getragen, oft hält der Pfarrer eine Messe.


In der Provinz Cádiz heißt dieses Fest „Tosantos“ und wird bereits am Vortag, dem 31.Oktober gefeiert. In der Stadt Cádiz. werden seit einigen Jahren auf den Märkten der Stadt Schweine, Karnickel und Hühner verkleidet. Auch werden aus Obst und Gemüse, Puppen in allen Variationen angefertigt – diese sollen auf humoristische und kritische Weise reflektieren, was im letzten Jahr passiert ist.

In Conil gibt es seit einiger Zeitl ein ähnliches Fest im „Mercado de Abastos“, meistens gibt es eine Verkostung von gerösteten Kastanien, Moskatel und ortstypischen Süßigkeiten.

Auf den Verkaufstresen bekommen Fische, Wurst, Käse, Hühner und Gemüse bunte Verkleidungen. Auch der ausgehöhlte Kürbis fehlt nicht.

Infos zu diesem Brauch in Cádiz.
www.cadiz.es


Es ist nahe liegend dieses Fest mit Halloween ( „All Hallows Eve“ = Vorabend von Allerheiligen) in Verbindung zu bringen – denn Halloween wurde aus Irland in die USA importiert, wo ursprünglich Vigilien (Nachtwachen ) am Vorabend zu christlichen Festen gehalten wurden. Es gibt auch die Vermutung, dass das Fest auf möglicherweise heidnische, keltische Bräuche zurückgeführt werden könnte - „Samhain“, das ursprünglich in der Nacht des elften Vollmondes eines Jahres gefeiert wurde, was auf den 31.10 / 1. 11. fällt.

Es ist Fest der Toten und gleichzeitig das keltische Neujahrs-Fest - die Kelten pflegten ein sehr entspanntes Verhältnis sowohl zum Tod als auch zu den Geistern der Verstorbenen. Das Samhain-Fest symbolisiert den Beginn des dunklen Halbjahres. An diesem Tag – so glaubten die Kelten – sei die Grenze zwischen den Welten offen. Aus diesem Grund nahm man an, dass die verstorbenen Ahnen in dieser Nacht auf der Erde wandeln, um ihre Verwandten zu besuchen. Um ihnen den Weg zu leiten, stellte man Lichter und ausgehöhlte Kürbisse in den Fenstern auf. Feuer spielten während der Feier eine große Rolle. Selbst noch in christlicher Zeit warfen Dorfbewohner die Knochen des geschlachteten Viehs in die Flammen.

Tosantos

In diesem Zusammenhang sei hier auch die „Noche de los pajaritos“ (Nacht der Vögel) erwähnt, eine Tradition, die aber mit der Zeit verloren geht und die in der Nacht vor Allerheiligen zelebriert wird. Auf dem Land, im campo, machen immer noch Jugendliche Lagerfeuer, Musik und es wird gegrillt. Bis in die 70-er Jahre wurden Vögel ( z.B. Jilgeros - Stieglitze) mit einer besonderen Netztechnik gefangen, sie wurden getötet, gerupft und dann in einer großen Pfanne über dem Feuer gebraten. Dieser Brauch ist jedoch seit längerem schon verboten, die Vögel dürfen nur mehr mit Jagdschein gefangen werden. Es mag vielleicht ein Zufall sein, dass der Stieglitz ein christliches Symbol für die Passion und den Opfertod Christi ist. Als Begleitvogel ist er auf vielen Madonnenbildern zu sehen , jedoch konnten wir bislang nicht in Erfahrung bringen, woher der Brauch kommt, gerade in dieser Nacht Vögel zu fangen und bei Lagerfeuer zu feiern.


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